GR20 Route auf Korsika
Der „Grande Randonnée“-Wanderweg zwischen Calenzana im Norden und Conca im Süden ist einer der beeindruckendsten und zugleich schwierigsten Weitwanderwege Europas. Das felsige Gelände ist eine große Herausforderung, wobei der nördliche GR 20 von ariden und technischen Etappen und der südliche GR 20 von weniger steilen und grüneren Etappen geprägt ist. Die Strecke von 180 km mit beträchtlichen täglichen Auf- und Abstiegen (insgesamt 12000 Höhenmeter) führt durch zerklüftetes alpines Gelände vorbei an den höchsten Gipfeln Korsikas. Auf Ihrer Wanderung durch tiefe Wälder und windgepeitschte Krater, vorbei an Gletscherseen, zwischen hoch aufragenden Felsnadeln und schneebedeckten Gipfel können Sie stets einen Blick auf die dramatische Küste und die Umrisse dieses „Gebirges im Meer“ genießen.
Tipps, um Ihren GR 20 zu schaffen:
- Wählen Sie eine für Ihr Niveau geeignete Wanderung aus.
- Seien Sie körperlich und mental bereit, um die Wanderung in vollen Zügen genießen zu können.
- Besorgen Sie sich eine gute Ausrüstung und gutes Schuhwerk.
- Überschätzen Sie sich nicht und lassen Sie sich im Zweifelsfall von unserem Team beraten.
Wie lange braucht man für den GR20?
Der Zeitaufwand für den GR20 kann von Wanderer zu Wanderer sehr unterschiedlich sein. Zur Orientierung, bei durchschnittlichen Bedingungen mit leichten Rucksäcken schaffen es klassische Wanderer in der Regel in 14 Tagesetappen.
Der Wanderweg teilt sich in zwei Abschnitte, die jeweils in beide Richtungen begangen werden können.
- Der Teil im Norden (Calenzana - Vizzavona) ist der Schönste, aber auch technisch anspruchsvoller, da Sie ständig steile An- und Abstiege bewältigen müssen. Der GR20 Nord kann in 7 oder 10 Tagen begangen werden, je nachdem, ob Sie den gesamten Wanderweg oder nur den Abschnitt von Vizzavona nach Bonifatu machen möchten.
- Der Teil im Süden (Vizzavona - Conca) ist leichter, bietet jedoch weniger spektakuläre Landschaften, abgesehen von der Hochebene von Cuscionu. Der GR20 Süd kann in 6 oder 7 Tagen zurückgelegt werden, abhängig davon, ob Sie die ganze Strecke oder nur den Abschnitt von Bavella nach Vizzavona gehen möchten.
Der komplette GR20 von Calenzana nach Conca ist ein großer Klassiker unter unseren Wanderrouten, für den Sie ungefähr 14 Tage einplanen müssen.
In welcher Richtung sollte man den GR20 gehen?
Der traditionelle GR20 startet im Norden in Calenzana und endet im Süden in Conca. Der Wanderweg kann aber auch in umgekehrter Richtung begangen werden. In beiden Fällen müssen Sie die gleiche Anzahl von Kilometern zurücklegen und jeweils auf die Höhe des Meeres zurückkehren, d.h. Sie bewältigen die gleichen positiven und negativen Höhenunterschiede.
Die am meisten ausgesetzten und schneereichsten Abschnitte befinden sich im Norden. Wenn Sie den GR20 beizeiten machen möchten (Ende Mai, Anfang Juni), empfehlen wir einen Start in Conca, um die Etappen und eventuellen Schneefelder im Norden zeitlich etwas hinauszuzögern.
Im Süden ist der Wanderweg weniger steil und verfügt über ein weicheres Relief. Wenn Sie die Wanderung entspannter beginnen und die Schwierigkeiten schrittweise in Angriff nehmen möchten (die erste Woche zum Aufwärmen nutzen und mit dem anspruchsvollsten Etappen abschließen), müssen Sie in Conca (im Süden) beginnen.
Wenn Sie es hingegen bevorzugen, zuerst die technischsten Abschnitte (in ausgeruhtem Zustand) in Angriff zu nehmen, müssen Sie in Calenzana (im Norden) beginnen. Im Süden erwarten Sie anschließend weniger schwierige Etappen (weniger technische Passagen, weniger schroffes Gelände und weniger steile Hänge), wobei die Etappen aber länger werden.
Angesichts dieser Fakten gibt es keine Richtung, die empfehlenswerter oder einfacher ist. Sie haben je nach Jahreszeit und Gelände die Wahl.
Welche Jahreszeit ist die Beste für den GR20?
Die Wahl des optimalen Zeitraums für Ihre Wanderung auf dem GR20 ist sehr wichtig. Entsprechend der Saison können Sie extremen Witterungsverhältnisse ausgesetzt sein: sei es ein rauer Wandertag in der prallen Sonne, bei Gewitter oder Nebel oder die Kälte eines Regenschauers. Allerdings wird man anschließend mit fantastischen Sonnenuntergängen, atemberaubenden Aussichten aufs Meer und beeindruckenden Abschnitten entlang der Grate belohnt!
GR20 im Juni, Juli, August oder September?
Die Unterkünfte müssen geöffnet und bewirtet sein. Die Refuges [Schutzhütten] sind zwar ebenfalls in den Wintermonaten durchgehend geöffnet, werden aber lediglich von Mai bis September bewirtet.
Der Wanderweg muss schneefrei sein. Nach einem harten Winter kann es Mitte Juni noch immer zahlreiche Schneefelder geben.
Im Juli und August sind Schulferien, weshalb mitunter mehr Wanderer unterwegs sind. Des Weiteren kann es sehr heiß werden. Ab Ende August besteht die Gefahr, dass die Trinkwasserquellen vertrocknet sind. Im Juni bleibt es tagsüber länger hell und die Vegetation ist in voller Blüte. Trotz mitunter hohen Temperaturen, ist die Sonne weniger aggressiv als im Hochsommer.
Wann ist also die „beste Zeit“? Wenn es weder zu warm noch zu kühl ist? Wenn die Strecke weniger frequentiert ist? Wenn die Unterkünfte geöffnet sind? Ende Juni und Anfang September scheinen optimal.
Egal welchen Monat Sie wählen, vergessen Sie nicht, dass der GR20 ein Mittel- und Hochgebirgswanderweg ist und Sie den Wetterkapriolen in den Bergen ausgesetzt sein werden. Das Wetter kann zügig umschlagen und nachts kann es ziemlich kalt werden. Ein passendes Equipment und entsprechende Kleidung sind unumgänglich!
Welche Unterkünfte gibt es auf dem GR20?
Es gibt mehrere Arten von Unterkünften entlang des GR20, darunter:
- Berghütten [Refuges]: Es gibt 12 Hütten auf dem GR20 (Juni - September). Sie bieten Schlafplätze, Essen und Trinken, sanitäre Einrichtungen und oft auch eine Gemeinschaftsküche. Die Berghütten sind sehr einfach und bieten meist Schlafsäle mit Etagenbetten oder Zeltübernachtungen.
- Wanderhütten [Gîte d'étape] und Hotels: Es gibt auch einige private Unterkünfte entlang des GR20, die oft ein höheres Niveau an Komfort und Privatsphäre bieten als die Berghütten. Sie übernachten in kleinen Schlafsälen oder privaten Zimmern.
- Schäfereien [Bergeries]: Dies sind in der Regel Unterkünfte mit beeindruckender Lage, die einen besseren Service bieten. Die Sanitäranlagen verfügen über Warmwasserduschen und Sie übernachten in Schlafsälen oder Zelten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Unterkünfte entlang des GR20 begrenzt sind und im Voraus gebucht werden müssen, insbesondere in den Sommermonaten. Es ist daher ratsam, im Voraus zu planen und zu reservieren, um sicherzustellen, dass man einen Platz zum Übernachten hat.
Höhepunkte des Wanderwegs GR20
- Gipfel Monte Cinto (2706 m): der höchste Gipfel Korsikas mit spektakulärem Rundumblick
- See Lac de Nino: ein wunderschöner Gletschersee inmitten einer saftigen Wiesenlandschaft
- Seen Lac de Melo und Lac de Capitello: zwei von schroffen Felsen umgebene Gletscherseen
- Gipfel Monte Incudine (2134 m): der höchste Gipfel Südkorsikas mit herrlichem Blick auf die Hochebene von Cuscionu
- Felsnadeln Aiguilles de Bavella: beeindruckende Granittürme, die auch als die „Dolomiten Korsikas“ bekannt sind